Neuer Škoda Kodiaq (2024): Erste Testfahrt (2024)

Aber sofort fährt das Mittelklasse-SUV Škoda Kodiaq in der zweiten Generation vor: Größer als bisher, technisch ausgefeilter und als Plug-in-Hybrid mit 100 Kilometern Elektroreichweite gesegnet. Erste Testfahrt, Fakten, Daten, Preise.

  • 4,76 Meter lang: Neuer Škoda Kodiaq wird größer

  • Plug-in-Hybrid mit 100 Kilometer Reichweite

  • Fünf Motorisierungen ab 41.990 Euro

2016 kam der Kodiaq gerade zur rechten Zeit auf den Markt: Mitten im SUV-Boom hatte VWs Preiswertmarke nun endlich auch ein Modell zu bieten. Und zwar eines, das gerade Familien schnell für sich entdeckten. Denn der Kodiaq war nicht nur ein verlängerter Tiguan in anderer Form, er brachte mit seiner verschiebbaren Rückbank und der Möglichkeit, sieben Sitzplätze zu ordern, die Flexibilität eines Vans mit. Und das zum günstigen Preis.

Nach sieben Jahren Bauzeit kommt nun der Nachfolger. Vom erfolgreichen Konzept rücken die Tschechen grundsätzlich nicht ab, denn auch der neue Kodiaq hat eine verschiebbare Rückbank an Bord, bis zu sieben Sitzplätze und einen geräumigen Innenraum, der in seiner Klasse Platz bietet wie kein anderer.

Škoda Kodiaq 2024: Noch mehr Platz
Innenraum: Noch mit Drehschaltern
Kodiaq noch mit vier Verbrennern
Bilder: Der Škoda Kodiaq im Detail
Kommt erst noch: Der Plug-in-Hybrid
Bis zu 2300 Kilo Anhängelast
Škoda Kodiaq: Technische Daten, Preise

Škoda Kodiaq 2024: Noch mehr Platz

Neuer Škoda Kodiaq (2024): Erste Testfahrt (1)

Die Karosserie ist um 6 Zentimeter auf 4,76 Meter in der Länge gewachsen, was den ohnehin schon üppigen Platz für die Fondpassagiere erweitert, sich aber insbesondere auf den Gepäckraum auswirkt: Der Fünfsitzer schluckt nun 75 Liter mehr und kommt bei stehenden Rücksitzen auf satte 910 Liter Fassungsvermögen, umgeklappt sogar auf 2105 Liter. Auch ein mehrmonatiger Familienurlaub sollte damit leicht zu organisieren sein.

Zumindest, wenn die Familie nur mit fünf Personen reist. Es gibt zwar weitere zwei Sitze gegen Aufpreis (1180 Euro), doch dann bleiben nur noch 340 Liter Stauraum und quengelnde Kinder. Erwachsene hätten in der dritten Reihe eh keinen Platz, doch auch Kinder werden sich wegen der unbequemen Sitzposition schnell beschweren. Für einen solchen Einsatz wäre sogar der (günstigere) Dacia Jogger die klar bessere Wahl.

Klar: Auch der neue Kodiaq hat wieder "Simply-clever-Lösungen" im Interieur, die das Leben erleichtern sollen. Die Klassiker Regenschirm in der Tür und Eiskratzer gibt es nach wie vor, doch sie bestehen nun aus nachhaltigen Materialien. Sitzpolsterung, Dachhimmel sowie Teppiche sind aus wiederverwertetem Polyester gefertigt. Hinzugekommen ist ein verschiebbares Ablagefach im Mitteltunnel vor der mobilen Rückbank sowie ein Displayreiniger in der Mittelkonsole.

Innenraum: Noch mit Drehschaltern

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Das co*ckpit verrät, dass sich Škoda am Spagat zwischen größtmöglicher Modernität und guter Bedienbarkeit versucht hat. Herausgekommen ist ein attraktives Interieur mit freistehendem 13 Zoll großem Infotainment-Bildschirm (970 Euro Aufpreis, 10 Zoll in der Basis), digitalen Anzeigen hinter dem Lenkrad, optionalem Head-up-Display (460 Euro), das wichtige Fahrinfos in die Scheibe spiegelt, und drei markanten Drehreglern nebst konventionellen Druckknöpfen in der Mittelkonsole (ohne Aufpreis).

Škoda nennt sie Smart Dials: Die beiden äußeren Knöpfe regeln die Temperatur, ein Druck schaltet Sitzheizung oder -belüftung ein. Das mittlere Smart Dial steuert bis zu vier vom Nutzer ausgewählte Funktionen wie Lautstärke des Infotainments, Gebläsestufe, Richtung der Luftausströmer, "Smart Air Conditioning" oder Zoom der Kartendarstellung. Zwischen den Funktionen der Taste wechselt der Benutzer oder die Benutzerin durch längeres Drücken, ein kurzer Druck bestätigt die ausgewählte Funktion.

Kodiaq noch mit vier Verbrennern

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Neuer Einstiegsmotor für den Kodiaq ist der 110 kW/150 PS starke 1.5 TSI-Motor, der als Mild-Hybrid mit 48-Volt-Technik elektrifiziert ist. Der integrierte Riemen-Starter-Generator mit 15 kW Leistung und 25 Nm Drehmoment wirkt wie ein elektrischer Leistungsbooster, der den Antrieb vor allem bei niedriger Drehzahl unterstützt. Und das ist auch gut, denn so ist die Leistungsabgabe des kultivierten Benziners auch beim Anfahren stets harmonisch und im automobilen Alltag absolut ausreichend.

Gleichzeitig hilft das Mild-Hybrid-System auch, den Kraftstoffverbrauch zu minimieren. So ermöglicht der kleine Elektromotor das komplette Ausschalten des 1,5-Liter-Benziners und damit das sogenannte Segeln sowie das elektrische Fahren für kurze Schleichfahrten. Škoda verspricht – je nach Bereifung – einen kombinierten Verbrauch von 5,5 bis 7,6 l/100 km.

Apropos Reifen: Sparen Sie sich die 1650 Euro Aufpreis für die 20-Zöller. Mit ihnen fühlt sich das Fahrverhalten spröde und störrisch an, hier sind die 18-Zoll-Reifen (Serie) oder die 19-Zoll-Variante (650 Euro) klar die bessere Wahl. Auch das adaptive Fahrwerk DCC Plus ist nicht nötig: Schon das Serienfahrwerk federt und dämpft hervorragend.

Daneben gibt es zum Marktstart aus dem VW-Konzernregal zwei sehr empfehlenswerte TDI-Motoren mit 150 und 193 PS (ab 45.500 Euro) und im Lauf des Jahres 2024 einen TSI-Benziner mit 204 PS. Der Benziner und der große Diesel haben Allradantrieb, alle Motoren sind mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt.

Bilder: Der Škoda Kodiaq im Detail

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Kommt erst noch: Der Plug-in-Hybrid

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Da es den Škoda Enyaq als vollelektrisches SUV gibt, ist beim Kodiaq kein reiner Elektroantrieb vorgesehen. Doch auch der Familienklassiker bewegt sich zumindest einen gehörigen Schritt in Richtung Elektromobilität: als Plug-in-Hybrid.

Auch der erscheint erst noch im Lauf des Jahres und soll im elektrischen Fahrmodus ziemlich weit kommen – von mehr als 100 Kilometern spricht der Hersteller. Möglich ist das nur mit einer für einen Plug-in-Hybrid überdurchschnittlich großen Antriebsbatterie, die sogar noch den neuen VW Tiguan übertrumpft, dessen Plattform der Kodiaq nutzt. 25,7 kWh stellt sie bereit, sodass die angepeilte Reichweite durchaus realistisch erscheint.

Ausprobieren konnten wir den Radius noch nicht, aber das Fahrgefühl: Das Zusammenspiel der beiden Motoren funktioniert spielend und vom Fahrer unbemerkt. Kleiner Wermutstropfen: Der Benzintank des Plug-in fasst nur noch 45 Liter. Und das Kofferraumvolumen schrumpft auf immer noch sehr gute 745 Liter.

Mit bis zu 11 kW lässt sich die Batterie an Wallboxen oder öffentlichen AC-Ladesäulen laden, und sogar an Schnellladesäulen muss der Kodiaq nicht vorbeifahren. Hier sind bis zu 50 kW Ladeleistung möglich, sodass es sich auch bei Pausen auf der Autobahn lohnt, den Stecker zu bemühen. Als Systemleistung für die Kombi E-Motor und 1,5-Liter-Benziner (150 PS) gibt der Hersteller 150 kW (204 PS) mit 400 Nm Drehmoment an.

Bis zu 2300 Kilo Anhängelast

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In Sachen Assistenzsysteme war der Kodiaq schon immer gut ausstaffiert. Das neue Modell erweitert nun das bekannte Paket um zusätzliche Features, unter anderem um einen Abbiege- und einen Ausweichassistenten, der im Notfall mitlenkt, einen Kreuzungsassistenten für die Erkennung von Gegenverkehr, einen Ausstiegswarner – Radfahrer werden es danken –, den automatischen Notfallbremsassistenten für Fußgänger hinter dem Fahrzeug sowie einen Stauassistenten, der bis 60 km/h dem Vordermann folgen kann.

Der Parklenkassistent (1330 Euro) steuert in eine Parklücke, ohne dass der Fahrer oder die Fahrerin lenken oder Gas geben muss, und ist damit noch komfortabler als bisher. Beim "trainierten Parken" lässt sich die Anfahrt auf bis zu fünf bevorzugte Parkplätze aufzeichnen. Erkennt das Fahrzeug einen dieser Orte, parkt es auf Basis dieser Aufzeichnungen automatisch ein. Das Fahrmanöver kann selbst von außen per App aktiviert werden.

Je nach Motorisierung unterscheidet sich die mögliche Anhängelast. So darf der kleine Mild-Hybrid 1800 Kilo an den Haken nehmen, der Allrad-Diesel sogar 2300 Kilo.

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Preis: Noch etwas teurer

Škodas übliche Strategie, auf einer identischen VW-Plattform ein Schwestermodell mit mehr Platz und pfiffigen Ideen aufzubauen und das ganze ein paar Tausend Euro günstiger anzubieten, ist Geschichte. Mindestens 41.990 Euro ruft Škoda für den Kodiaq in der günstigsten Selection-Variante auf, den bauähnlichen Tiguan gibt es mit dem gleichen Motor in der Life-Ausstattung sogar für 900 Euro weniger.

Ebenfalls Einzug gehalten hat bei Škoda die VW-Aufpreis-Strategie: Für viele Dinge, die früher selbstverständlich waren, muss inzwischen zusätzlich bezahlt werden. Klar, es steckt serienmäßig auch viel neue Technik drin, doch der Kunde hat es bei der Fahrzeugauswahl per Konfigurator immer schwerer.

Der später startende Plug-in-Hybrid ist ab sofort in der Ausstattung Selection ab 48.530 Euro bestellbar. Zur Orientierung: Das Pendant bei VW kostet ab 48.655 Euro. Dass noch ein stärkerer Kodiaq RS auf den Weg gebracht wird, gilt als sicher. Wahrscheinlich als Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 200 kW (272 PS). Zumindest gibt es den neuen VW Tiguan in dieser Variante – und als Technikspender hat der sich schließlich bewährt.

Škoda Kodiaq: Technische Daten, Preise

Technische Daten (Herstellerangaben)

Skoda Kodiaq 1.5 TSI mHEV Selection DSG (ab 03/24)Skoda Kodiaq 2.0 TDI Selection DSG (ab 03/24)Skoda Kodiaq 2.0 TDI Selection 4x4 DSG (ab 03/24)

Motorart

Otto (Mild-Hybrid)

Diesel

Diesel

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.498 ccm

1.968 ccm

1.968 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

110

110

142

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

150

150

193

Drehmoment (Systemleistung)

250 Nm

360 Nm

400 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.000 U/min

3.000 U/min

3.500 U/min

Antriebsart

Vorderrad

Vorderrad

Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

9,7 s

9,6 s

7,8 s

Höchstgeschwindigkeit

207 km/h

205 km/h

220 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

136 g/km

139 g/km

158 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

6,0 l/100 km

5,3 l/100 km

6,0 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

910 l

910 l

910 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

2.105 l

2.105 l

2.105 l

Leergewicht (EU)

1.661 kg

1.733 kg

1.792 kg

Zuladung

509 kg

497 kg

538 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg

750 kg

750 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.800 kg

2.000 kg

2.300 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre

2 Jahre

2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.758 mm x 1.864 mm x 1.679 mm

4.758 mm x 1.864 mm x 1.679 mm

4.758 mm x 1.864 mm x 1.679 mm

Grundpreis

41.990 Euro

45.500 Euro

49.700 Euro

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